© Heide Prange

Gorilla Club



Mehr Reibung als Gefälligkeit



Stefanie Schrank und Björn Sonnenberg teilen eine lange musikalische Vergangenheit. Schon Anfang der 2000er Jahre gründeten sie die Indie Pop-Band Locas in Love, mit der sie abseits der Hot-Rotations ziemlich schnell ziemlich viel Aufmerksamkeit auf sich zogen. Während sich überall die sogenannten „neuen deutschen Pop-Poet*innen“ breit machten, kultivierte die Band einen Stil, der mehr auf Reibung als auf Gefälligkeit abzielt. Zwar unternahmen sie mit der Band Karpatenhund auch den Versuch, ihre eigene Vision von radiotauglicher Musik zu realisieren, erklärten ihn nach wenigen Jahren aber wieder für beendet. Offenbar ist das Duo mehr von künstlerischen Idealen als von flüchtigen Karriereambitionen getrieben. Durch ihr musikalisches Mitwirken an der Compilation-Reihe „Unter meinem Bett“ entdeckten die zwei Kölner Musiker*innen schließlich ihre Passion für Kindermusik und gründeten in der Folge Gorilla Club, eine Formation, die mehr als Kollektiv denn als Band zu verstehen ist. Schon an dem 2018 erschienenen Debut-Album „1-2-3-4“ wirkten zahlreiche Freund*innen und Gäste mit, ähnlich geht es auch beim zweiten Longplayer „OK Cool!“ (VÖ am 07.05.2021) zu. Als Musiker*innen, die mehr am abseitigen Konzept als am großen Durchbruch interessiert zu sein scheinen, sind Gorilla Club mitsamt ihrer kreativen Mitstreiter*innen in der Kindermusik-Szene bestens aufgehoben. Denn ihre Kinderlieder sind vieles zugleich: Sperrig, anarchisch und verkopft, aber eben auch eingängig, verspielt und harmonisch. Oder anders gesagt: Genau so vielseitig, wie zeitgenössische Kindermusik sein sollte.

Webseite



Gorilla Club

Veröffentlichungen



„1-2-3-4!“ (2018)


gefördert von
Christiane Weber Stiftung zur Förderung von Kindermusik
Partner
ConBrio Verlagsgesellschaft