Über »Mama lauter!«



Musik für Kinder ist facettenreich, stilbildend und überaus interessant. Das ist sie wirklich! Doch leider hat Kindermusik hierzulande ein schwerwiegendes Imageproblem. Keine andere musikalische Gattung wird in der Öffentlichkeit derart belächelt und damit so kolossal unterschätzt. Dafür gibt es durchaus plausible Gründe. Wer zum Beispiel seinen unbedarften Blick auf den kommerziellen Musikmarkt richtet, stößt auf eine Vielzahl von Produktionen, die jeglichem Anspruch beharrlich trotzen. Anstatt Kinder in ihrem komplexen Seelenleben ernst zu nehmen, wird am laufenden Band gehüpft, gezappelt, gekitzelt, gematscht, geflunkert oder gekichert – ganz so, als würden sich kindliche Lebenswelten auf die Hüpfburg oder die Kinder-Disko beschränken. Hinzu kommt, dass die musikalische Umsetzung vieler Veröffentlichungen handwerkliches Können oder künstlerische Ambition vermissen lassen und manche Protagonist*innen in ihrem Auftreten mindestens irritierend wirken.

© Christina Kratsch/Milchsalon
Aber der Kindermusik-Markt kommt in Bewegung! Neue Interpret*innen entdecken das Genre als kreative Spielwiese und bereichern es mit erfrischenden Ideen, professionellen Produktionen und gelungenen Live-Umsetzungen. Doch obwohl das Interesse an guten musikalischen Angeboten für Kinder groß ist wie nie, wissen nur die wenigsten darüber Bescheid. Denn ein Großteil der talentierten Kindermusiker*innen agiert jenseits des Einflusses und der Marktmacht großer Musikkonzerne. Zugleich ist das mediale Interesse an Kindermusik nur wenig ausgeprägt. Bislang gab es in Deutschland keine verlässliche Instanz, die sich der Aufgabe verpflichtet fühlen würde, neue Musikangebote für Kinder konsequent zu erfassen und kritisch einzuordnen. Diese Lücke möchte Mama lauter! schließen.

▾ ▸ Wozu ein Online-Portal über Kindermusik?
Musikalisch interessiert und popkulturell sozialisiert, hat die heutige Elterngeneration eine hohe Erwartungshaltung an Kindermusik entwickelt, die beim spontanen Griff in die Auslage von Buchhandlungen, Plattenläden oder Supermärkten oft enttäuscht wird. Auch die Algorithmen der verschiedenen Streaming-Plattformen fördern in aller Regel nur die Produktionen zutage, die den kommerziellen Musikmarkt für Kinder ohnehin dominieren. Im Ergebnis folgt die Auswahl von Kindermusik meist willkürlichen Kriterien und führt im schlechtesten Fall dazu, dass sich enttäuschte Eltern konsequent von Musikangeboten für Kinder abwenden. Aus dem Blickfeld geraten dabei die zahlreichen Veröffentlichungen, die inhaltlich Haltung zeigen und musikalisch anspruchsvoll umgesetzt sind. Genau diese Produktionen stellt Mama lauter! ins Rampenlicht.
▾ ▸ Was genau finde ich bei Mama lauter!?
Bei Mama lauter! findest du sachliche und vor allem unabhängige Rezensionen zu aktuellen Musikproduktionen für Kinder. Konkret bündle ich auf dieser Plattform Portraits zahlreicher Kindermusik-Bands und -Interpret*innen und ergänze sie um ausführliche Kritiken zu ihren aktuellsten Veröffentlichungen. Damit stehen Eltern, Erzieher*innen und Pädagog*innen unabhängige Informationen zur Verfügung, die sie bei ihrer Recherche nach guten Musikangeboten für Kinder verlässlich unterstützten.

Mama lauter! verfolgt ausdrücklich nicht den Anspruch, den gesamten Musikmarkt für Kinder abzubilden. Stattdessen fokussiere ich mich mit meiner Auswahl auf die Kindermusik, die grundlegenden qualitativen Kriterien standhält, professionell umgesetzt ist und künstlerische Ansprüche formuliert. Ziel des Angebots ist es, allen an Kindermusik interessierten Menschen sachliche Argumente für die eigene Hörentscheidung zu liefern und einen ebenso kritischen wie wertschätzenden Diskurs über zeitgemäße Kindermusik zu fördern. Wenn du mehr über die inhaltlichen Grundlagen meiner Arbeit erfahren möchtest, dann empfehle ich dir mein Buch zu "Mama lauter!".
▾ ▸ Warum finde ich bei Mama lauter! keine Altersempfehlungen?
Manche Kindermusiker *innen richten sich gezielt an jüngere Kinder, andere wiederum verstehen sich als musika­lische Begleiter in die Pubertät. Die meisten Künstler*innen verfolgen aber einen universellen Anspruch. Ob der verstanden oder gemocht wird, hängt maßgeblich vom Entwick­lungsstand sowie von den Vorlieben des jeweiligen Kindes ab. Demzufolge verzichte ich bei Mama lauter! bewusst auf konkrete Altersempfehlungen. Denn eine eindeutige Zuordnung in die eine oder andere Gruppe ist kaum möglich und die Grenzen verlaufen in der Regel fließend. Meistens findest du im jeweiligen Text aber Hinweise darauf, ob sich eine Veröffentlichung eher an jüngere und oder eher an ältere Kinder richtet. Und grundsätzlich gilt: Du kannst bei deiner individuellen Auswahl wenig falsch machen - letztlich sind es ohnehin die Kinder, die das finale Urteil über die Musik fällen.
▾ ▸ An welche Zielgruppe richtet sich das Angebot?
Der Name Mama lauter! verweist auf die große Szene aktiver Blogger*innen, deren Foren mit Eigennamen wie Großstadtmutti, Stand, Land, Mama oder Mamas Kind bevorzugt eine weibliche Leserschaft anzusprechen versuchen. Natürlich gehören aber nicht nur Mütter zur Zielgruppe von Mama lauter!, sondern alle Menschen die ein Interesse daran haben, Kindern einen Zugang zu guter Kindermusik zu ermöglichen. Dazu zählen Eltern, Erzieher*innen und Pädagog*innen, aber auch Musiker*innen sowie grundsätzlich musikinteressierte Menschen. (Deshalb ist diese Website übrigens auch über die Domain www.papa-lauter.de zu erreichen.) In letzter Instanz sollen aber natürlich vor allem die Kinder selbst von diesem Angebot profitieren.
▾ ▸ Wer steckt hinter diesem Angebot?
Mein Name ist Thomas Hartmann. Als Medienpädagoge und Kulturwissenschaftler gehört die Auseinandersetzung mit Medienangeboten für Kinder seit vielen Jahren zu den Schwerpunkten meiner Arbeit. Besondere Expertise über die Kindermusikszene in Deutschland habe ich durch meine fast zehnjährige musikredaktionelle Tätigkeit für den Kinderhörfunk des WDR erworben. Als Musiker bin ich zudem seit über 20 Jahren in verschiedenen Bands und Ensembles aktiv, habe mehrere Studio-Produktionen begleitet und Konzerte und Festivals in ganz Deutschland gespielt. Sieben Jahre war ich als wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter am Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) beschäftigt und habe dort u.a. zwei bundesweite Medienwettbewerbe für Kinder und Jugendliche geleitet. Im Rahmen dieser Tätigkeit entstand auch der Podcast "Wieso? Weshalb? Warum?", in dem ich mit wechselnden Gästen aktuelle Medienangebote für Kinder reflektiere. Im Mai 2023 habe ich die Leitung des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums übernommen.

© Katrin Chodor
Mein Engagement für gute Kindermedien fußt auf der festen Überzeugung, dass Kinder ein Recht auf hochwertige Medieninhalte haben. Gute Medienangebote für Kinder unterwerfen sich nicht ausschließlich dem Dogma der Unterhaltung, sondern regen die kindliche Neugier und Phantasie an. Indem sie konsequent und kompromisslos die Perspektive von Kindern einnehmen, fördern sie deren mentale und seelische Entwicklung. Nicht zuletzt sind sie in einer durch und durch medial geprägten Lebenswelt elementarer Bestandteil von kultureller Bildung. In andere Kindermediensparten ist diese Erkenntnis längst vorgedrungen. Es ist an der Zeit, sie auch in die Kindermusik zu überführen.
▾ ▸ Was muss ich tun, um als Kindermusiker*in bei Mama lauter! gelistet zu werden?
Ich freue mich immer über neue musikalische Entdeckungen und wende mich jeder Veröffentlichung mit größtmöglicher Offenheit und viel Wohlwollen zu. Wenn du Kindermusiker*in bist und bei Mama lauter! gefunden werden möchtest, dann schreibe mir einfach eine Mail an info@mama-lauter.de oder schicke mir direkt per Post eine CD zu. In der Regel höre ich mir alle Zusendungen an und gebe auch eine individuelle Rückmeldung dazu. Trotzdem behalte ich mir vor, am Ende nicht über jede Produktion eine ausführliche Rezension zu schreiben. Dafür bitte ich um dein Verständnis.

Musiker*innen über Mama lauter!



Pressefoto Sebo
Sebó: „Mama lauter! hat sich wirklich sehr detailliert mit meinem Album auseinandergesetzt und ich kann sagen: Ja, an all diesen Punkten war ich im Laufe des Entstehungsprozesses. Mama lauter! ist 'n ganz schön krasser Detektiv.“
Pressefoto "Mai Cocopelli"
Mai Cocopelli: „Es erfreut das Kinderliedermacherinnenherz, wenn ‚Mama lauter!‘ meine Winter-CD empfiehlt. Für mehr gute Kindermusiktipps kann ich euch die Website sehr ans Herz legen.“
Bandfoto "Deniz & Ove"
Deniz & Ove: „Vielen Dank für die sehr ausführliche Rezension! Wir sind begeistert, ‚Mama lauter!‘“

gefördert von
Christiane Weber Stiftung zur Förderung von Kindermusik
Partner
ConBrio Verlagsgesellschaft